Exit-Strategien im Venture Capital: Trade Sale, Secondary oder IPO?
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Insight

Exit-Strategien im Venture Capital: Trade Sale, Secondary oder IPO?

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Aus Investorensicht dürfte der Exit das zentrale Ziel jeder Venture-Capital-Investition sein. Er markiert den Moment, in dem Investor:innen ihre Beteiligung veräußern und idealerweise eine attraktive Rendite realisieren. 

Doch Exit ist nicht gleich Exit: Die Wahl der richtigen Strategie auf dem Weg dorthin hängt von zahlreichen Faktoren ab – insbesondere Marktumfeld, Unternehmensreife, Investorenstruktur und rechtliche Rahmenbedingungen. In diesem Beitrag beleuchten wir die gängigen Exit-Optionen aus Investorensicht und zeigen auf, welche rechtlichen und strategischen Überlegungen dabei eine Rolle spielen können. 

1. Trade Sale – der klassische Unternehmensverkauf 

Beim Trade Sale wird das Unternehmen an ein anderes Unternehmen verkauft – häufig einen strategischen Käufer aus der Branche. Für Investor:innen ist dies häufig der schnellste und planbarste Exit. 

Vorteile: 

  • Klare Kaufpreisstruktur (Cash oder Shares) 
  • Schnelle Abwicklung möglich 
  • Kein öffentlicher Markt erforderlich 

Rechtliche Aspekte: 

  • Mitverkaufsrechte (Tag-Along) und Mitverkaufspflichten (Drag-Along) müssen sauber geregelt sein, um einen reibungslosen Exit zu ermöglichen. 
  • Garantien und Freistellungen im Kaufvertrag (SPA) sind kritisch und sollten wenn möglich auf das Nötigste beschränkt werden, um einen cleanen Exit zu ermöglichen. 
  • Wettbewerbsverbote und Earn-Out-Regelungen können die Interessenlage zwischen Gründer:innen und Investor:innen beeinflussen. 
     

2. Secondary Sale – Verkauf an andere Investor:innen 

Beim Secondary Sale verkaufen bestehende Investor:innen ihre Anteile an neue Kapitalgeber – z. B. Growth Funds oder strategische Investoren. 

Vorteile: 

  • Flexibler Ausstieg einzelner Investor:innen 
  • Kein Exit des gesamten Unternehmens erforderlich 
  • Oft schneller und weniger öffentlich als ein IPO 

Rechtliche Aspekte: 

  • Zustimmungserfordernisse der Gesellschaft oder anderer Gesellschafter:innen müssen beachtet werden. 
  • Informationsrechte und Due Diligence durch den Käufer sind üblich. 
  • Bewertungsfragen können zu Interessenskonflikten mit verbleibenden Gesellschafter:innen führen. 
     

3. IPO – der Börsengang 

Ein Börsengang ist die prestigeträchtigste, aber auch komplexeste Exit-Variante. Er bietet hohe Sichtbarkeit und Liquidität – ist aber nur für wenige Start-ups realistisch. Ein Blick in die jüngere Vergangenheit der IPOs in Deutschland verdeutlicht dies. 2024 war insgesamt kein gutes IPO-Jahr, für 2025 rechnen Branchenexperten allenfalls dem deutschen Energie-Start-up 1Komma5° und dem Berliner Fintech-Unternehmen Raisin IPO-Chancen zu. 

Vorteile: 

  • Zugang zu Kapitalmärkten 
  • Höhere Bewertung möglich 
  • Sekundärverkäufe nach Lock-up-Periode 

Rechtliche Aspekte: 

  • Prospektpflichten und Transparenzanforderungen sind hoch – insbesondere bei der BaFin und der Börse. 
  • Corporate Governance muss börsenkonform ausgestaltet sein. 
  • Lock-up-Vereinbarungen regeln, wann und wie Investor:innen ihre Anteile veräußern dürfen. 
     

Fazit 

Die Wahl der Exit-Strategie ist ein zentraler Bestandteil der Investmentplanung. Investor:innen sollten bereits beim Einstieg auf saubere vertragliche Regelungen achten – insbesondere im Hinblick auf Mitverkaufsrechte, Liquidationspräferenzen und Governance-Strukturen. Eine frühzeitige rechtliche Strukturierung erhöht die Exit-Fähigkeit und schafft Klarheit für alle Beteiligten. 

Sie möchten Ihre Beteiligungen Exit-ready machen oder stehen vor einem konkreten Exit-Szenario? Wir beraten Venture-Capital-Investor:innen bei der Strukturierung, Verhandlung und Umsetzung von Exit-Strategien – rechtssicher, pragmatisch und mit Blick auf Ihre Renditeziele. 

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