KI-Verordnung | Fieldfisher
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Was ist unter "KI-Kompetenz" zu verstehen?

Laut Artikel 4 der KI-Verordnung sind Geschäftsführer betroffener Unternehmen verpflichtet, Maßnahmen zur Förderung der KI-Kompetenz zu ergreifen. Dies soll sicherstellen, dass sowohl das Personal als auch andere Personen, die im Auftrag des Unternehmens mit dem Betrieb und der Nutzung von KI-Systemen befasst sind, über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügen. Der EU-Gesetzgeber legt dabei besonderen Wert auf die Berücksichtigung der technischen Kenntnisse, die Erfahrung, Ausbildung und Schulung der Mitarbeitenden sowie des Kontexts, in dem die KI-Systeme eingesetzt werden sollen (Art. 4 KI-Verordnung).

Doch was genau versteht der Gesetzgeber unter "KI-Kompetenz"? Artikel 3 Ziffer 56 der KI-Verordnung definiert KI-Kompetenz als die Fähigkeiten, Kenntnisse und das Verständnis, die notwendig sind, um KI-Systeme sachkundig einzusetzen, die damit verbundenen Chancen und Risiken zu erkennen und sich möglicher Schäden, die durch KI verursacht werden können, bewusst zu werden.

Gemäß Erwägungsgrund 20 der KI-Verordnung soll KI-Kompetenz allen Akteuren entlang der KI-Wertschöpfungskette helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Einhaltung der KI-Verordnung sicherzustellen. Dies umfasst sowohl technisches Wissen als auch die Fähigkeit, die möglichen Auswirkungen des KI-Einsatzes zu verstehen.


Was Unternehmen beachten müssen:

  • Ergreifen von KI-KompetenzmaßnahmenMitarbeitende müssen geschult werden, um sicherzustellen, dass sie KI-Tools technisch sachkundig und rechtssicher einsetzen. Es geht um Bewusstmachung der Chancen und Risiken von KI und möglicher Schäden, die sie verursachen kann.
  • Durchführen von Risikoanalysen für eingesetzte KI-Systeme: Für KI-Tools muss eine kontextbezogene Risikoanalyse erfolgen.
  • Umsetzen von Transparenz-, Kennzeichnungs- und Dokumentationspflichten: Je nach Art des KI-Systems sind Nutzerinformationen, Berichte, Dokumentationen oder Registrierungen bei Behörden erforderlich.
  • Gestalten rechtssicherer Verträge: Beim Einsatz von KI-Systemen sind insbesondere urheber-, persönlichkeits- und datenschutzrechtliche Aspekte und Vorgaben des Geheimnisschutzgesetzes zu beachten.

Wer braucht einen AI Officer?

Im Gegensatz zum Datenschutzrecht, das die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten bei der Verarbeitung personenbezogener Daten vorschreibt (Art. 37 DSGVO/ § 38 BDSG), enthält die KI-Verordnung keine ausdrückliche Pflicht zur Ernennung eines speziellen KI-Beauftragten. Dennoch wird es umso empfehlenswerter, eine solche Position zu schaffen, je intensiver KI-Systeme im Unternehmen eingesetzt werden. Es reicht jedoch nicht aus, einfach einen besonders technologieaffinen Kollegen zum KI-Beauftragten zu ernennen. Vielmehr ist es notwendig, das gesamte Team zu schulen und interdisziplinäre KI-Kompetenz in allen Bereichen des Unternehmens sicherzustellen.

Die praktische Herausforderung besteht darin, dass nicht jedes Unternehmen über die notwendigen Ressourcen oder das Know-how verfügt, um die gesetzlich geforderte KI-Kompetenz intern zu gewährleisten. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen kann daher die Beauftragung externer KI-Beauftragter sowie die Nutzung externer Schulungsangebote die pragmatischste Lösung sein.

Fieldfishers AI Officer-Paket

Bedarfs- und GAP-Analyse: Welche rechtlichen Pflichten gelten für die eingesetzten KI-Tools und wo besteht Handlungsbedarf?

Leitlinien für interne KI-Governance: Um klare Verantwortlichkeiten und Prozesse im Umgang mit KI in Ihrem Unternehmen zu etablieren.

Schulungen für Mitarbeitende Damit Ihre Teams die KI-Systeme rechtskonform und verantwortungsvoll einsetzen können.

Registrierungen und Behördenkommunikation: Wir übernehmen erforderlichenfalls die Formalitäten und den Kontakt mit Aufsichtsbehörden, damit Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

Vertragsprüfung und -gestaltung: Überprüfung von Verträgen, um Ihre Risiken zu minimieren.